Um die enge Zusammenarbeit zwischen Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main weiter
voranzutreiben, hat das länderübergreifende Strategieforum FrankfurtRhein-Main bei seiner dritten Sitzung in Mainz Projekte mit strategischem und zukunftsweisendem Charakter diskutiert: die Stärkung der Metropolregion als Gründerregion, die Sicherstellung der Mobilität, die Beschleunigung von Planungsvorhaben und die Erstellung eines Konzepts als sogenannte „Smart Region“. Dieses soll Antworten geben auf gesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder die Digitalisierung. „Das Strategieforum mit hochrangigen Vertretern aus Politik und
Wirtschaft bleibt nicht an regionalen Grenzen stehen, sondern beginnt, die boomende Metropolregion wirksam mitzugestalten. Es ist ein echtes Erfolgsmodell“, sagte der Vorsitzende und Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer.
Zur Gründerregion Nummer eins in Deutschland soll die wirtschaftsstarke Metropolregion aufsteigen, die mit ihrem Bruttoinlandsprodukt den Vergleich mit EU-Staaten wie Dänemark oder Irland nicht scheuen muss. Unternehmensgründungen in der Region zu fördern, ist daher das Ziel der Fachgruppe, die von der stellvertretenden Vorsitzenden des Strategieforums und Präsidentin der IHK Darmstadt, Professor Dr. Kristina Sinemus, geleitet wird. Derzeit gibt es 32 Gründer- und Technologiezentren und mindestens 18 sogenannte Coworking-Spaces, in denen Unternehmensgründer nicht nur einen Ort zum Arbeiten, sondern auch gegenseitigen Austausch finden können. „Gemeinsam möchten wir die Vernetzung vorhandener Aktivitäten und Akteure stärken und verbessern, um die Region noch attraktiver für Unternehmensgründungen zu machen. So können vorhandene Beratungs- und Förderstrukturen noch besser aufeinander abgestimmt werden, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen und um noch mehr Unternehmensgründungen in der Region zu unterstützen“, erläuterte Wintermeyer. 14 Hochschulen in der Wissensregion Frankfurt/Rhein-Main fördern gründungsinteressierte Studierende und Absolventen – mit Erfolg. Allein in Hessen wurden im Jahr 2017 mehr als 60.000 Gewerbe angemeldet.
Das Thema „Mobilität“ gewinnt immer größere Bedeutung. Täglich sind mehr als eine Million Beschäftigte innerhalb der Metropolregion unterwegs, fahren vom Wohnort zur Arbeit und wieder zurück. Etwa 40 Prozent pendeln dabei über Kreisgrenzen innerhalb der Metropolregion hinweg, nur gut jeder Zehnte verlässt die Region. Die Stadt Frankfurt am Main gilt als die Pendlerhauptstadt Deutschlands. Rund 280.000 Menschen kommen aus der Gegend um Mainz, Limburg, Vogelsbergkreis, Fulda, Aschaffenburg und Bergstraße täglich zum Arbeiten in die Stadt. „Die Fachgruppe ,Mobilität‘ unter Leitung von Landrat Ulrich Krebs (Hochtaunuskreis) beschäftigt sich gerade auch im Zusammenhang mit der Digitalisierung mit den immer wichtiger werdenden Bereichen des autonomen Fahrens und der Elektromobilität, einer neuen länderübergreifenden Infrastruktur und neuen Mobilitätskonzepten“, sagte Wintermeyer. „Sie werden in Zukunft immer wichtiger.“
Ebenfalls in Planung sei ein Konzept zu einem Modellvorhaben „Smart Region“ unter Einbeziehung städtischer Ballungsgebiete und des ländlichen Raumes in der Metropolregion. „Hierzu werden wir in der nächsten Zeit die Möglichkeiten einer solchen Modellregion ausloten und Vorschläge für die Gestaltung erarbeiten“, erklärte der Vorsitzende. Für die Fachgruppe „Smart Region“ ist im Strategieforum der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch der Ansprechpartner.
„Darüber hinaus haben wir heute sehr konstruktiv und im Sinne der Wirtschaft und der Menschen in der Region Vorschläge zur Beschleunigung von Planungsvorhaben im Bereich der Flächenaktivierung diskutiert“, sagte Wintermeyer. Unter Leitung von Verbandsdirektor Thomas Horn soll hierzu die Fachgruppe „Planungsbeschleunigung“ gemeinsam mit regionalen Akteuren konkrete Vorschläge erarbeiten, wie beispielsweise planerische Prozesse zur Aktivierung von Siedlungs- und Gewerbeflächen in der Metropolregion unterstützt und beschleunigt werden können. Staatskanzleichef Wintermeyer erinnerte daran, dass das Gremium Ideen und Anregungen aufgreift und Fragen beantwortet. „Mit unserer Internetseite www.strategieforum-frankfurtrheinmain.de wollen wir gemeinsam die Chance nutzen, mit allen interessierten Institutionen, Unternehmen, Kommunen und Verbänden sowie mit den Bürgerinnen und Bürgern der Metropolregion in Kontakt zu treten. Wir sind offen für den Input aus der Region“, ergänzte Wintermeyer.
Hintergrundinformation
Ziel des Strategieforums FrankfurtRheinMain ist es, die relevanten Akteure aus Wirtschaft und Staat länderübergreifend zusammenzubringen, um die strategische Positionierung der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main voranzubringen. Dazu soll das Strategieforum strategisch relevante Initiativen und Maßnahmen in der und für die Region vorschlagen, Empfehlungen für die Umsetzung von Projekten aussprechen und bei Bedarf den Kontakt zu Akteuren auf oberster Ebene herstellen. Dabei soll es die in der Region vorhandenen, aber derzeit nebeneinander ablaufenden Initiativen bündeln
und ihnen einen strategischen Rahmen geben. Die konstituierende Sitzung des länderübergreifenden Strategieforums fand am 18. Januar 2018 in Frankfurt statt, zur regulären Arbeitssitzung tagte das Strategieforum am 8. Juni 2018 im bayerischen Alzenau.
Mitglieder des länderübergreifenden Strategieforums FrankfurtRheinMain sind
- Hessische Landesregierung: Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei
- Bayerische Landesregierung: Staatsrätin Karolina Gernbauer, Amtschefin der Bayerischen Staatskanzlei
- Landesregierung Rheinland-Pfalz: Staatssekretär Clemens Hoch, Chef derStaatskanzlei Rheinland-Pfalz
- Landesregierung Baden-Württemberg: Staatssekretär Dr. Florian Stegmann, Chef der Staatskanzlei Baden-Württemberg
- Kommunalvertreter Hessen – Kreisfreie Stadt: Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stadt Frankfurt am Main
- Kommunalvertreter Hessen – Landkreis: Landrat Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises
- Kommunalvertreter Bayern: Landrat Prof. Dr. Ulrich Reuter, Kreis Aschaffenburg
- Kommunalvertreter Rheinland-Pfalz: Oberbürgermeister Michael Ebling, Stadt Mainz
- Kommunalvertreter Baden-Württemberg: Landrat Stefan Dallinger, Kreis Rhein-Neckar
- Regionalverband FrankfurtRheinMain: Thomas Horn, Verbandsdirektor
- Handwerkskammer FrankfurtRheinMain: Bernd Ehinger, Präsident
- IHK Darmstadt: Prof. Dr. Kristina Sinemus, Präsidentin, Stellv. Vorsitzende des Strategieforums
- IHK Frankfurt am Main: Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident, Stellv. Vorsitzender des Strategieforums
- IHK Aschaffenburg: Friedbert Eder, Präsident
- IHK Rheinhessen: Dr. Engelbert J. Günster, Präsident
- IHK Rhein-Neckar: Manfred Schnabel, Präsident